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Geschichte

Mittelalter

Die ältesten urkundlichen Spuren reichen ins Mittelalter zurück. 796 wird ein Ort Berga erwähnt, mit dem unser Dorf gemeint sein könnte. Gesichert ist eine erfügung von König Ludwig aus dem Jahre 901, die sich auf die Rechte an unserm Berg bezog. Eine weitere Urkunde datiert von 1155, als Kaiser Barbarossa dem Bischof von Konstanz den Besitz am Hof Berg samt Kapelle bestätigte. Die Kirche von Berg wird sodann auch in einer Urkunde aus dem Jahre 1297, damals im Rahmen des Dekanats Arbon, erwähnt.
Die Kirche von Berg war anfänglich eine Filiale von Sulgen. Beide wurden 1359 dem Chorherrenstift St. Pelagius in Bischofszell zugeschlagen. Die hiesige Kirche war damals den heiligen Mauritius und Pelagius geweiht. Nach der Loslösung aus dem Chorherrenstift Bischofszell ist uns St. Mauritius als verehrter Kirchenpatron verblieben.

Einen eigenen Geistlichen besass Berg in jener Zeit noch nicht. Zur Feier des Gottesdienstes kam ein Vikar aus Sulgen. Nach den Stürmen der Reformation wurden die wenigen verbliebenen Katholiken in Berg vom Chorherrenstift Bischofszell aus betreut. Erst 1630 erhielt katholisch Berg einen eigenen Pfarrer. Nach dem dreissigjährigen Krieg, dessen Wirren mit Ausläufern auch Berg heimsuchten, dauerte es bis zum Landfrieden von 1712 nach dem Villmergerkrieg, bis ruhigere Zeiten einzogen und wieder geordnete Verhältnisse herrschten.
Aus jener Zeit stammt das Paritätsverhältnis der beiden christlichen Konfessionen in Berg mit der gemeinsamen Benützung der Kirche.

Die neue eigene Kirche

Dieses Paritätsverhältnis wurde erst 1936 mit dem Bau unseres jetzigen Gotteshauses aufgelöst. Schon 1901 hatte jedoch die Kirchgemeinde den Bau einer eigenen Kirche beschlossen und als finanzielle Grundlage eine Kirchenbausteuer von einem halben Promille des Vermögens eingeführt.
1933 entschloss sich die Kirchgemeinde mit 102 gegen 6 Stimmen für den Kauf des Bauplatzes in der Mitte des Dorfes. Der Auftrag zum Bau der Kirche erging an den bekannten Kirchenarchitekten Dr. Adolf Gaudy in Rorschach.
Schon am 24. September 1935 erfolgte der erste Spatenstich. Der Kostenvoranschlag für die Kirche belief sich auf Fr. 250 000.-- ohne Glocken und ohne Orgel. Er konnte eingehalten werden, und es war möglich, ein Viertel der Baukosten aus dem Waldnutzen zu bestreiten.
Am 19. September 1936 läuteten die neuen Glocken der katholischen Kirche Berg am Vorabend des Eidgenössischen Bettages zum ersten Mal; sie waren in der Glockengiesserei St. Gallen im Werk Staad gegossen worden. Am 11. September 1938 weihte Dr. Franziskus von Streng, Bischof von Basel und Lugano, unsere Kirche ein.
Die Kirchenfenster sind ein Werk des bekannten Glasmalers Albin Schweri aus Bern. Thematisch folgen sie dem Leben der Gottesmutter Maria und verleihen damit dem Kirchenschiff seinen eigenen Charakter.
Der Chor dagegen ist mit der Darstellung des Erlösers und dem Tabernakel durch die Erinnerung an Jesus Christus geprägt. Ein grosses Verdienst an diesem gelungenen Werk kommt dem damaligen Pfarrer von Berg, Dekan Josef Goldinger zu.

Renovation

1986/87 wurde unsere Kirche mit einem Kostenaufwand von Fr. 1 630 000.-- unter der Leitung von Architekt Hermann Schmitt aus Sirnach grundlegend renoviert.
Die katholische Kirche von Berg ist zentral gelegen, nicht überladen ausgestaltet, aber stimmungsvoll, und sie lädt ein zur Besinnung, zum Nachdenken und zum Beten. Sie ist ein idealer Ort zur Meditation.

Anbau 

Um sich den Gegebenheiten der heutigen Zeit anzupassen, wurde im Sommer 2018 ein Anbau an der Südost-Seite der Kirche angebaut.
Darin sind nun die neuen Sanitären-Anlagen untergebracht. Dieser Anbau, sowie der Einbau eines Treppenlifts machen nun auch das Untergeschoss
für Rollstuhlfahrer zugänglich. So können an Pfarreianlässen alle zusammen feiern.

Vom Haupteingang der Kirche aus eröffnet sich ein wunderbarer Blick über das Thurtal, zu den jenseitigen Höhen und in die Alpen. Bei klarem Wetter breitet sich ein herrliches Panorama aus, das von den österreichischen Alpen über den Alpstein bis zu den Bergen der Innerschweiz reicht, mit dem Säntis als Mittelpunkt.
Es ist ein Blick, der die Grösse und Schöpfungskraft Gottes widerspiegelt. Unsere Vorfahren haben in der Tat grosszügig geplant und weitsichtig eine Kirche mit Weitsicht gebaut.